„Mutter“. Dieses Wort, so weitreichend in seiner (persönlichen) Bedeutung, erfährt in diesen Tagen eine Zweckentfremdung. Politiker stehen vor uns und stellen mit dieser lebenserhaltenden Rolle (sinnlose) Vergleiche an, dass es mir schaudert. Ist nicht das Wort „Mutter“ dermaßen positiv konnotiert, dass sich die Verwendung im direkten Bezug zu Populismus verbietet? Lasst euch ja nicht erzählen, wer die „Mutter aller Probleme“ oder die „Mutter von Niki Lauda“ ist.
Nun gut. Weg von der Politik, hin zum persönlichen Gedanken. Die Rolle der „Mutter“ ist mir fremd, jedoch verfüge ich in der Rolle des „Vaters“ über eine gewisse Erfahrung. Ziehe ich einen ersten Strich unter die vergangenen acht Jahre, stelle ich fest, es ist hart. Dreißig Jahre mit einem Lied auf den Lippen durchs Leben und im nächsten Moment ein emotionaler Scheiterhaufen. Warum machen Menschen das?
Vater ist wie Mutter, nur anders
„Aber sie geben einem so viel zurück!“. Vergiss es. Erst rauben sie dir den Schlaf, später die Nerven. Präpubertät, Pubertät, Postpubertät. In all den Jahren als Teil einer Versorgungs- und Erziehungsgemeinschaft fühle ich mich erschreckend oft unsicher, emotional unausgeglichen und ja, einfach schlecht. Hat vielleicht jemand im Kreißsaal meine Selbstsicherheit gefunden?
In meiner Wahrnehmung mache ich als Vater oft Fehler. Viel mehr als als Partner, Freund, Spieler, Trainer, Freiberufler, Theaterschüler oder Fußgänger. Dann hasse ich meine Rolle. Weil ich eigentlich nicht so bin. Aber ich kann nicht anders. Ich gebe mein Bestes in einem Spiel, dass nie abgepfiffen wird. Und die Kinder? Die sind erstaunlicherweise echt okay. Sie stehen an den Klippen ihrer Präpubertät und warten auf die Weitergabe meiner Fackel der Unsicherheit.
Und die Mütter so?
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